Ejakulation

Als Ejakulation (von lateinisch eiaculari auswerfen, ausstossen, herausschleudern, herausspritzen) wird der Erguss mit oder ohne Spermien oder auch nur im Besonderen der Samenerguss des Mannes bzw. männlicher Tiere bezeichnet, die im Normalfall gleichzeitig mit dem bewussten Erleben eines Orgasmus erfolgt. Ein Erguss/Samenerguss kann während der Begattung, durch Masturbation, infolge einer anderen sexuellen Praktik, oder als Samenerguss auch ohne bewusste Handlung in Form einer Pollution im Schlaf zustande kommen. Samenergüsse ohne bewusst im Wachzustand erlebten Höhepunkt (Orgasmus), als Pollutionen, Spontanejakulationen oder umgangssprachlich feuchte Träume bezeichnet, werden meist von der Ejakulation im engeren Sinn unterschieden.
Begriffsvariationen
Bei Medizinern und Sexualwissenschaftlern wird eine Ejakulation nicht immer unbedingt einzig und allein als ein Samenerguss aufgefasst, sondern zunächst nur als ein feuchter Orgasmus, das heisst eine Ausschüttung von Sekreten ohne Anwesenheit von Spermien (Seminalplasma).
Erguss (mit oder ohne Samen)
Wenn beispielsweise von E. J. Haeberle folgende Aussage formuliert wird: Zitat … Zu diesem Zeitpunkt kann auch der erste Samenerguss erfolgen. Das Ejakulat enthält unter Umständen noch keine Samenzellen, sondern besteht hauptsächlich aus Prostatasekret. Zitatende [1], so verwendet er im Grunde den Begriff Ejakulat auch für eine Flüssigkeit, in der sich noch keine Spermien befinden. Die Verwendung des Begriffs Samenerguss im Satz zuvor steht hier allerdings dazu im Widerspruch und fördert eine Begriffsverwirrung, denn man kann logischerweise eigentlich einen Erguss nicht als Samenerguss bezeichnen, wenn in ihm noch kein Samen bzw. Spermien enthalten ist/sind.

Eine Ejakulation steht nach dieser Definition mit der deutschen Bedeutung Erguss im Gegensatz zum trockenem Orgasmus ganz allgemein für einen feuchten Orgasmus und ist auch dann möglich, wenn eine Spermienproduktion noch nicht begonnen hat und bei einem Orgasmus nur eine mehr oder minder geringe Menge Sekret ohne Spermien an der Penisöffnung erscheint. Allerdings kommt diese Definitionsvariante der ursprünglichen lateinischen Wortbedeutung im Grunde nicht sehr nahe, da bei einem derartigen Erguss zumindest zum Zeitpunkt des Ãœbergangs von einem trockenen – zu einem feuchten Orgasmus in der Regel nicht von ausstossen oder gar herausschleudern die Rede sein kann.

In diesem Definitionsrahmen werden dann in der Sexualwissenschaft auch Leerlaufstadium (Ejakulation ohne Sperma = samenloser Erguss) und Funktionsstadium (Ejakulation mit Sperma = Samenerguss) unterschieden.[2] Den Beginn des Leerlaufstadium bezeichnen manche Wissenschaftler als Prostatarche [3], da man ursprünglich davon ausging, dass erste Ergüsse allein aus Sekreten der Prostata und nicht auch aus denen anderer akzessorischer Geschlechtsdrüsen bestehen können.

Auch aus neurophysiologischer Sicht ist eine Ejakulation selbst beim geschlechtsreifen Mann nicht zwangsläufig an das Vorhandensein von Spermien geknüpft, da beispielsweise bei Vorliegen einer Azoospermie nach Degeneration der Hodenkanälchen (Tubuli seminiferi) der physiologisch nach wie vor ungestörte Vorgang eines Ergusses von Seminalplasma beim Erreichen eines Ogasmus von Medizinern auch als Ejakulation bezeichnet wird.

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